Der Herbst hat unweigerlich Einzug gehalten, die Blätter der Bäume leuchten in gelb und rot in der immer spärlicher werdenden Sonne. Und auch die Landwirte hatten in den vergangenen Wochen viel zu tun, um die Ernte einzufahren.
Auch wenn diese im Jahr 2024 nicht gerade gut ausgefallen ist, wie Carsten Bröcker vom „Gut zur Linden“ zu berichten wusste, lag es natürlich wieder nahe, dass die Evangelische Kirchengemeinde Vohwinkel ihren Erntedank-Gottesdienst wieder auf dem Bauernhof im Westen der Stadt feierte. Weit über 100 Besucher waren dem Ruf gefolgt und kamen unter anderem auch in den Genuss von Musik von den Blechbläsern des CVJM und der Gemeinde-Band.
Unter dem Motto „Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit“ (Psalm 145,15) musste Hausherr Carsten Bröcker allerdings das zweite Jahr in Folge pessimistisch dreinschauen. „Die Erträge sind in diesem Jahr 20 Prozent unter dem normalen Ertragsniveau – und in schlechterer Qualität“, erzählte er. Das Getreide erfülle die Qualitätsansprüche nicht, alles auf den Feldern sei wegen des vielen Regens wenig gewachsen.
„Wir wollen trotzdem für das dankbar sein, was wir geerntet haben“, betonte Bröcker, „und hoffen, dass es nächstes Jahr besser wird.“ Immerhin habe es 2024 mehr als 50 Prozent mehr geregnet als sonst im Durchschnitt. Allerdings: Bei Äpfeln und Pflaumen seien „ganz viele“ Früchte auf den Bäumen gewesen, das stimme etwas positiver.
Daher appellierte auch Diakon Matthias Stempfle in seiner Predigt, dass jeder mehr Dankbarkeit in seinen Alltag einbauen solle. Schließlich stecke Arbeit, Liebe und Herzblut in all den Sachen, die wir essen können. Der Verzicht, etwa auf den hastig zwischendurch gegessenen Schokoriegel, müsse gar nicht sein: „Dankbarkeit macht fröhlich“, fand auch Björn Schmidt vom Jugendteam der evangelischen Gemeinde.
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