Bei der Stadt laufen aktuell die Vorbereitungen für eine weitere Flüchtlingsunterkunft auf Hochtouren. Diese soll auf dem rund 5.000 Quadratmeter großen ehemaligen Tesch-Gelände an der Gräfrather Straße entstehen, da die bisherige Unterkunft an der Yorckstraße nicht mehr genutzt werden kann. „Wir haben dort seit heute 1.600 Quadratmeter angemietet“, berichtete Stefan Friese, Produktmanager im Bereich Soziale Einrichtungen des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW) am Mittwochabend, 1. Februar 2022, in der ersten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Vohwinkel im neuen Jahr. Dabei sollen in erster Linie der Bürotrakt und einige Bereiche der Hallen genutzt werden, dort werden maximal 280 Personen Platz finden.
„Dafür ist ein kleiner Umbau notwendig, der etwa vier Wochen dauern wird“, erklärte Suna Lenz, Leiterin des städtischen Ressorts Zuwanderung und Integration. Dabei wird vornehmlich in Brandschutz, Rettungswege und sanitäre Anlagen investiert. In sechs Wochen will man nach Stadt-Angaben die neue Unterkunft bezugsfertig haben. Aktuell seien noch rund 600 Plätze für Flüchtlinge in ganz Wuppertal offen, sodass man vielleicht nicht direkt nach den Arbeiten mit einer Belegung rechnen müsse. „Wir haben da sehr vorausschauend gehandelt“, freute sich Lenz.
Bei der Stadt rechnet man damit, dass weiterhin vornehmlich Frauen mit Kindern aus der Ukraine nach Wuppertal kommen. Je nach Entwicklung könnten aber in den nächsten Monaten auch Fluchtrouten aus anderen Ländern wieder genutzt werden. „Man muss den Frühling abwarten“, betonte Suna Lenz vom Zuwanderungsressort. 5.200 UkrainerInnen befinden sich aktuell in Wuppertal, viele davon in Privathaushalten, andere aber auch in Unterkünften oder zugeteilten Wohnungen. „In Vohwinkel sind schon gute Strukturen vorhanden was die Flüchtlingsarbeit betrifft“, lobte auch Gada Hamady vom Fachbereich Ankommen und Teilhabe das Engagement von Ehrenamtlichen im Stadtteil, das im Rahmen der großen Flüchlingswelle im Jahr 2015 und danach entstanden war.
Notunterkünfte wie die an der Gräfrather Straße sollen nicht langfristig genutzt werden: „Wir wollen niemanden in diesen Einrichtungen lassen, wir haben dort eine große Fluktuation“, betonte Suna Lenz. Daher sei der Mietvertrag laut Stefan Friese vom Gebäudemanagement auch nur auf ein Jahr angelegt – mit einer Verlängerungsoption. Eine Nachnutzung ist durch die Eugen-Langen-Schule bereits in Sicht.
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