Gut Ding will Weile haben: Das gilt auch für einen barrierefreien Zugang der Nordbahntrasse von der Siedlung Lüntenbeck aus. Im August 2020 hatte die Bezirksvertretung (BV) Vohwinkel Mittel in Höhe von 10.000 Euro bewilligt, damit das städtische Ressort Straßen und Verkehr die Planung in Auftrag geben konnte. Und genau diese wurde nun – über zwei Jahre später – in der Oktober-Sitzung 2022 des Stadtteilparlamentes vorgestellt.
Vier Varianten standen dabei zur Auswahl: Eine mit Auffahrt in westlicher Richtung, die viel Aushub an der Hanglange bedeutet hätte und am teuersten wäre. Eine langgezogene in östlicher Richtung, nicht viel günstiger, die ins Landschaftsschutzgebiet eingegriffen und einer Stützmauer bedurft hätte. Eine günstige „Zick-Zack“-Variante, die wenig Platz benötigt hätte, aber mit drei 180-Grad-Kehren und zwei „Kreuzungen“ versehen wäre. Und letztlich der Favorit von Stadt und Ingenieurbüro mit Auffahrt in östlicher Richtung, einer angenehmeren Kehre, weniger Aushub und im mittleren Kostenrahmen. Alles eine deutliche Steigerung im Vergleich zum bisherigen Status quo – einem etwa anderthalb Meter breiten Fußweg mit rund zehn Prozent Gefälle…
Entsprechend gewillt waren (nicht nur) die Bezirksvertreter, daran etwas zu ändern: „Es ist bereits zu ganz gefährlichen Begegnungen zwischen Fußgängern und Radfahrern gekommen“, hatte zuvor auch Jürgen Behrendt von der Siedlergemeinschaft Lüntenbeck appelliert, die Planungen nun voranzutreiben. Ein als nächstes anstehendes Bodengutachten könnte die Kosten für den Aushub zwar noch einmal steigern, die Baukosten könnten aufgrund der aktuell angespannten Lage ebenfalls noch einmal nach oben gehen – für die favorisierte Version, der die Stadtteilparlamentarier am Ende in trauter Einigkeit zustimmten, werden derzeit 385.000 Euro kalkuliert.
Bis man aber bequem mit dem Rad von der Lüntenbeck auf die Nordbahntrasse oder in umgekehrte Richtung fahren kann, wird es noch eine Weile dauern. Neben dem Bodengutachten müssten die Mittel auch erst in den städtischen Haushalt eingebracht werden. Im ersten Quartal 2023 soll das Gutachten ausgeschrieben werden, im zweiten Quartal 2023 wird die Fertigstellung der Entwurfs- und Ausführungsplanung ins Auge gefasst. Vor 2024 wird daher der radfreundliche Zugang zwischen Dr.-Werner-Jackstädt-Weg und der Straße Am Tescher Busch nicht realisiert sein…
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