Realschule: Sanierung fertig, nun kommt der Rohbau

Das Hauptgebäude der Realschule Vohwinkel wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut. | Foto: Frank Buetz / GMW / Stadt Wuppertal
Das Hauptgebäude der Realschule Vohwinkel wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut. | Foto: Frank Buetz / GMW / Stadt Wuppertal
Aktuell sind rund 37,8 Millionen Euro veranschlagt, für die seit dem Sommer 2024 die Realschule Vohwinkel saniert und ausgebaut wird. Denn die inklusive Bildungseinrichtung an der Blücherstraße soll dauerhaft vierzügig und gebundene Ganztagsschule werden. Das pädagogische Konzept der Clusterschule benötigt einen völlig anderen Gebäudezuschnitt, als ihn die traditionelle Flurschule bietet: Deshalb wird das Hauptgebäude zum Schulhof hin erweitert und um ein zweites Obergeschoss ergänzt.
Und im aktuellen Schuljahr ist einiges passiert, schließlich ist laut des städtischen Gebäudemanagements (GMW) die Fertigstellung nunmehr für Sommer 2027 geplant: Im Anschluss an die Schadstoffsanierung des aus dem Jahr 1955 stammenden Hauptgebäudes wurden zunächst die beiden zum Schulhof hin gelegenen Anbauten und der Zwischentrakt abgebrochen. Das Hauptgebäude wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut. Zudem müssen seine Stahlbetonbauteile flächendeckend saniert werden; im Keller und im Bereich der Pfosten-Riegel-Konstruktion an der Fassade ist das bereits geschehen.
Aktuell wird die Fundamentierung für die Kräne vorbereitet, die Gründung für die Anbauten erstellt und umlaufend ein Fassadensockel errichtet. Anschließend können das Fassadengerüst errichtet sowie Dach, Fenster und Türen zurückgebaut werden. Die alten runden Buntglasfenster aus dem ersten Obergeschoss werden später im Inneren des Gebäudes wieder integriert. Innenwände, die für die neue Raumstruktur nicht mehr benötigt werden, werden abgebrochen, neue tragende Wände und Stützen erstellt.
Die Fassade wird als vorgehängte, hinterlüftete, senkrecht ausgerichtete Holzfassade realisiert. Sonnenschutzelemente setzen Akzente und geben dem Gebäude je nach Tageszeit und Nutzung ein unterschiedliches Erscheinungsbild. Das Erdgeschoss zeichnet sich aufgrund großzügiger Glasflächen durch Transparenz aus. Das Flachdach wird als Gründach ausgebildet und bietet zudem Platz für rund 750 Quadratmeter Photovoltaik-Module. Für Heizung und Warmwasser sorgen zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen zusammen mit einem Gas-Brennwertkessel, der die Spitzenlasten abdeckt.
Der Eingangsbereich im Erdgeschoss soll zukünftig zu einem großen Mehrzweckraum, zur Bibliothek, zu den Musikräumen und zu Sanitäranlagen führen. Der Mehrzweckraum kann sowohl als Aula mit Bühne dienen als auch durch flexible Faltwände in zwei unabhängig voneinander nutzbare Einheiten geteilt werden. Dem pädagogischen Konzept zufolge soll er während der Pausen zudem als Ort der Begegnung und Erweiterung der Schulhoffläche dienen.
In den beiden Obergeschossen befinden sich jeweils drei Jahrgangscluster. In jedem Cluster sind vier allgemeine Unterrichtsräume, drei Gruppenräume, eine Teamstation und Stundentoiletten um eine „Gemeinsame Mitte“ als Raum zum Lernen, Spielen, Entspannen oder Bewegen angeordnet. Große verglaste Flächen schaffen Transparenz. Im östlichen Gebäudeteil sorgen zwei innenliegende Lichthöfe für natürliche Belichtung und lassen geschossübergreifende Sichtbeziehungen zu.
Die Mensa sowie der ebenfalls im Norden des Schulgeländes gelegene Fachraumtrakt werden nicht umgebaut und bleiben während der Gesamtsanierung im Schulbetrieb. Der Rest der Realschule hat an der Yorckstraße ein Ausweichquartier bezogen, wo die Stadt zukünftig eine neue Dreifach-Sporthalle errichten will.
Durch Mehrkosten bei diversen Gewerken und durch Änderung bei der Ausführung, höheren Planungs- und Ausführungskosten, Honoraranpassungen sowie einer zeitlichen Verzögerung (ursprünglich sollte die neue Realschule im Frühjahr 2026 fertig werden) soll die neue Realschule nunmehr 37,8 Millionen Euro kosten. Das GWM der Stadt Wuppertal hatte allerdings zunächst mit 28,8 Millionen Euro gerechnet.
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