„Es wird um die Existenz dieser Vereine gehen“, appellierte Vohwinkels Bezirksbürgermeister Georg Brodmann in der November-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Vohwinkel. Denn nur wenige Stunden zuvor hatte er an einem Gespräch mit der Bahn und Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sowie Vertretern der dort beheimateten Kulturvereine teilgenommen, um über die zukünftige Situation des Bahnhofsgebäudes zu reden.
Zum einen soll der Bahnhof wohl in den nächsten zwei bis drei Jahren über einen Wettbewerb an einen Investor verkauft werden. Andererseits drohen nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Energiekosten höhere Mietzahlungen im kommenden Jahr. Die Vereine konnten ihre Räumlichkeiten im Bahnhof bislang zu einem sehr günstigen Preis nutzen, dieser dürfte sich spätestens ab April 2023 erhöhen. „Die Bahn kann das jetzt nicht so weiterlaufen lassen wegen der Energiekosten“, berichtete Brodmann vom Gespräch. „Das bringt die Institutionen an den Rand ihrer Existenz.“
In Absprache mit Oberbürgermeister Schneidewind machte er dem Stadtteilparlament daher den Vorschlag, eine Zwischenfinanzierung der Jahreswarmmiete über 40.000 Euro in den städtischen Haushalt einzubringen. Um diese Summe geht es in etwa insgesamt bei allen Vereinen im Bahnhof. „Dann wäre zumindest mittelfristig die Situation gerettet“, erklärte der Bezirksbürgermeister. Später müsse man sich natürlich mit dem Investor zusammensetzen.
„Unsere Aufgabe ist es, sich für den Erhalt der Kultureinrichtungen stark zu machen“, betonte auch SPD-Bezirksvertreter und -Ratsmitglied Heiner Fragemann, gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des städtischen Kulturausschusses. Das sahen die anderen Fraktionen genauso – einstimmig wurde der „politische Aufschlag“ für die Zwischenfinanzierung von BürgerBahnhof, Kunststation und den im Bahnhof probenden Chören gemacht.
Nun liegt es an den weiteren politischen Gremien und der Stadtverwaltung, diesem zu folgen – der Oberbürgermeister jedenfalls zeigte sich optimistisch, dass dies gelingen könnte…
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